Fünf vor Zwölf

Gestern fand ich bei den Kinderbüchern im Sozialen Kaufhaus der Caritas in Emden „Der kleine Maulwurf, Uhrenbuch“. Damit wollte ich den beiden Kleinen das Uhrenlesen zeigen. Nun steht die Uhr erstmal – bis die Beiden kommen – auf fünf vor zwölf. Ich wünsche mir, daß sich die Zeiger nicht weiter bewegen.
Ich erinnere mich, daß der Sirenentest bei mir samstags um 13 Uhr losging. Vielleicht wäre das eine Idee, bei den künftigen Tests der noch nicht vorhandenen Sirenen die Uhr auf 11.55 Uhr einzustellen, Herr Minister Seehofer?

Abstieg in die Unterwelt?

Gestern sah ich auf meiner kleinen Radtour in der Nähe seltsame Erdbewegungen. Diese akkurat ausgeführten Treppenstufen führen in den darunter liegenden Schlot, aber vielleicht waren sie auch eine vorbereitende Maßnahme, um sich im fein säuberlich entasteten Strauch ein Baumhaus zu bauen? Wahrscheinlich Letzteres, weil ich an einem anderen Ort 2 Kinder in Sträuchern rumoren gehört und gesehen habe. Mir wäre das nicht aufgefallen, wenn nicht auf dem gepflasterten Weg das Kettcar gestanden hätte. Das nenne ich „Wege aus der Krise!“

Tom, der Neue

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Tom ist seit dem 12. Juni bei mir. Seine Fellmusterung fasziniert mich immer von Neuem. Ausgehend vom Rückenstreifen zieht sie sich absolut identisch über den ganzen Körper. Wenn er vor mir herläuft, – natürlich um mir zu zeigen, daß sein Fressnapf schon wieder leer ist, – kommt er mir vor wie ein Reptil. Nur wenn Tom mich ansieht, ist es mit der Symmetrie vorbei: Er hat nur noch ein Auge, das rechte. Ich hoffe, das trübt seinen Blick auf die politische Lage nicht. Ich wünsche mir jedenfalls eine lange harmonische Hausgemeinschaft mit ihm und weiter ungetrübte liebevolle Zuneigung. Das soll ja selten vorkommen….

Hommage an die ehemaligen Mitarbeiter des im Jahr 2000 in Emden geschlossenen Ültje-Unternehmens (1867-2000)

Ültje

„Ültje“ & „Vom Kleinen und Großen“

Die Ausstellung zur Geschichte Ültje in Emden von Gabi Marks

„Von der Firmengründung bis zur Schließung mit dem Titel „Was bleibt ?“ zur Streetart Kunstaktion an der Alten Ültje Fabrik findet noch bis zum ´30.November 2019 in der Galerie Amuthon-Art in der Hammerstraße statt.

Was bleibt?

Es sind 58 großformatige Portraits ehemaliger Mitarbeiter der Firma Ültje geworden die an das Gebäude plakatiert worden sind. Dieses kurze Aufbäumen der Geschichte soll symbolischen Charakter der Vergänglichkeit besitzen. So kann das entstandene von allen Vorbeigehen- und fahrenden wahrgenommen werden. Die Verwitterung der Farben und des Papiers ist dabei gewollt und ein weiteres Zeichen der Vergänglichkeit.

Ültje ist ein Baby der Stadt Emdens. Erfunden von der Familie Russel und gehört zu Emden wie Bahlsen zu Hannover oder der Hafen zu Hamburg.

Ehemalige Arbeiter der Jahre 1949-2000 bekommen noch einmal ein Gesicht und somit eine Stimme für getane Arbeit und ihre eigene Geschichte. Diese poetisch – melancholische Ausstellung soll den nachdenklichen Schlusspunkt setzen und ist so etwas wie eine letzte Verbeugung vor einem Wahrzeichen der Stadt – aber sie weist ebenso hin auf gewollte und ungewollte Wandlungen denen Unternehmer und deren Mitarbeiter unterliegen.

Gabi Marks, Fotografin und Kultur-Sozialarbeiterin hat lange nach einem Projekt gesucht das alles verbindet. Durch Kunst die Wahrnehmung zu verändern im Stilmittel der Streetart denn die urbane Kunst im öffentlichen Raum hat den unkommerziellen Vorteil, dass sie für jedermann zugänglich und sichtbar ist. Sie ist DIE Kunstform unserer Zeit. Sie macht aufmerksam und ist kurzlebig.

Die kleinen und großen Geschichten der ehemaligen Arbeiter, vom Röster, Schlosser über die Laborantin, der Schichtführerin, die Frauen an den Maschinen Dose 1, 2 und 3, bis zum Staplerfahrer und Hilfsarbeiter… alles großartige Menschen. Die Freude der Ostfriesen und Portugiesinnen, dass sich jemand Ihrer Geschichten annimmt. Das Leuchten in ihren Augen wenn sie erzählten von ihrer Arbeit, den Betriebsfesten, dem Zusammenhalt untereinander … und bei allen der Satz: „Ich würde sofort wieder anfangen!“

Für alle die mehr wissen wollen über die Geschichte von Ültje in Emden und ihren Mitarbeitern findet eine begleitende Ausstellung in Galerie Amuthon-Art in der Hammerstraße statt. (Öffnungszeiten: Mo-Don. 11-17 Uhr i.d. Regel auch von Fr.-So. 12-17 Uhr.   Hier ist Bürgerbeteiligung gefragt: Jeder der was zur Geschichte von Ültje beitragen kann, darf sich hier mitteilen in Wort und darf gerne auch Fotos mitbringen. Für eine Publikation im nächsten Jahr werden auch weitere ehemalige Mitarbeiter gesucht.“

Absolut sehenswert