Das Rote Kleid

Am 26.09.2025 habe ich in Emden im Festspielhaus am Wall das Theaterstück mit den Texten von Ilse Frerichs gesehen. Ich war erstaunt über die vielen Zuschauer, die sich für dieses schwere Thema interessierten und die den großen Raum füllten.

Als Material für die Recherche und Erstellung des Theaterstücks dienten Wiedergutmachungsakten und weitere einschlägige Akten des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Aurich, Akten des Landesarchivs Nordrheinwestfalen, Abteilung Westfalen in Münster und der Abteilung Rheinland in Duisburg, einschlägige Fachliteratur sowie Biografien des Projektes Stolpersteine.

36 Schauspielerinnen und Schauspieler aus der Region brachten unter der Regie von Tim Kruithoff und Jann Aden ein beeindruckendes und beklemmendes Stück auf die Bühne. Gut dass keine Pause vorgesehen war.

Eindrücke von einem sehr kurzen Klinikaufenthalt

Das ist jetzt nicht die Klinik, aber dieses einsame Haus auf dem Klinikgelände hatte es mir angetan. Auch das nur noch schwach zu erkennende Schachbrett im Vordergrund. Vielleicht der Beginn einer Geschichte?

Dieser runzelblättrige Schneeball (Viburnum rhytidophyllum) hat lange keinen Regen mehr erlebt und wird ihn auch nicht mehr erleben.

So sah er mal aus.

Ich war über das Kreuz in meinem Zimmer sehr glücklich.

Des Rätsels Lösung

In meiner näheren Umgebung fiel mir schon seit längerer Zeit an einer Weggabelung ein kleiner Gegenstand auf, der neben der Straße an einem in den Boden gerammten Stab hing. Bis heute war ich zu bequem um vom Rad zu steigen und mir diesen Gegenstand näher anzusehen. Doch heute musste ich sowieso absteigen, weil mir ein Fahrzeug mit Überbreite entgegenkam.

Eigentlich hatte ich eine kleine Kamera erwartet, die die vorbeifahrenden Radfahrer zählt. Soetwas hatte ich nämlich irgendwo gelesen. Das wars nicht.

Dieser kleine Holzkasten ist mit kleinen Türchen abgedeckt, auf denen steht:

NI MM

LI ES

Die Buchstaben sind wahrscheinlich mit der Laubsäge sorgsam ausgesägt worden. Das I hat sich schon verabschiedet.

Also habe ich die Türen aufgeklappt und ich fand völlig perplex einige kleine Exemplare von

„Bibelteil Das Wort Gottes. Das Evangelium nach Lukas“ in dem Kästchen.

Anscheinend ist die sonderbare Ausstrahlung dieser Installation so mächtig, dass sie vor Zerstörung schützt. Das merke ich mir.

Finissage am Sonntag, 17.8.2025 11 Uhr

Bei der Eröffnung waren sehr interessierte Besucherinnen und Besucher anwesend, vielen Dank!

Ute rückt gerade.

„Ottos Mantel 2“ zwischen „Schornstein“ und „Raum“ und „Aufgewickelt“ in der Ecke.

„5 Tage im Schloss“ und „Pusteblume“ und meine Nasenspitze, die demnächst ganz anders aussehen wird.

„Für Clara 1 – 4“ von 2022, Collage auf Holz.

Danke an Jutta für die Fotos.

„Fünf Kleine“ von 2016, Öl auf Holz.

Es hat mir und den Arbeiten gut getan, in sehr angenehmer Umgebung gezeigt zu werden.

Und ja, mein Buch „Was bleibt“ ist noch bis Sonntag für 15 Euro zu bekommen.

Greetsieler Woche 2025 – Jazz + Matjes

„Old and Young“ spielten hervorragend, die Matjes auf Schwarzbrot oder wahlweise für Feinschmecker auf Rosinenstuten waren unwiderstehlich. Die Finger glänzten vom Fett und der Zwiebelduft in den Räumen war dominierend.

Der eigentliche Schwerpunkt der diesjährigen Greetsieler Woche – die Bildende Kunst – war nicht mehr zu erkennen. Aber darauf hatten es wohl die Veranstalter auch nicht abgesehen, leider. –

Hier die Abbildung einer Schülerarbeit – natürlich außer Konkurrenz gezeigt – , die mich überzeugt und begeistert hat.

Ostfriesland-Biennale im Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, Prinzenpalais, 8.6. – 7.9.2025

Dieses große Bild von Astrid Nobel stimmt auf die Farben des Wattenmeeres ein. Ich hatte mich gefragt, wieso sich die Ostfriesland-Biennale bis nach Oldenburg zieht. Die zwei wunderbaren Räume im Prinzenpalais – leider kann Ostfriesland nichts vergleichbares bieten – können das klären. Alle hier gezeigten Arbeiten haben einen Bezug zur Nordsee und ergänzen sich gut.

 

2 Fotografien von Aurel Dahlgrün

Die Plastiken von Jonat Deelstra sind im Raum verteilt und erinnern mich an die Arbeit der Wattwürmer, ebenso an alles weitere, das im Watt zu finden ist.

Diese Ausstellung macht mir große Freude, weil ich dadurch andere bis dahin mir unbekannte Künstler – bis auf Werner Büttner – kennenlernen konnte.

Hinweis in eigener Sache:

Der Titel der Ausstellung ist vieldeutig und irritierend. „Ob ich aufhören wollte?“ Nein, 2012 war meine letzte Ausstellung im Kunst(Raum) in Bremen und ich werde nun zeigen, was zuletzt entstanden ist…

Außerdem benutze ich diese Gelegenheit, eine druckfrische Dokumentation meiner Arbeiten (hier hauptsächlich Projekte, Installationen, Objekte usw.) und die dazugehörenden Texte zu zeigen. In den letzten Monaten ist mit großartiger Unterstützung vom Berliner Verlag KRAUTin eine 148 Seiten starke Publikation entstanden.

Sie wurde gefördert von der Stiftung Kunstfonds, hat 148 Seiten, ISBN 978-3-96703-142-3.

Wilfrid Almendra in der Kunsthalle Lingen: Where the sun pauses 7. Juni bis 17. August 2025

Der riesige Raum der Kunsthalle war total leergeräumt. Auf dem Boden und in den Ecken standen nebeneinander oder über Eck Glasscheiben, in die zarte Pflanzen gepresst waren. Arbeitsstiefel (übersetzt in Metall), Nacktschnecken, Orangen und Kleidung (ebenso) ergänzten die Installationen.

Hauptsächlich im Kabinett waren Objekte aus Metall, verschiedenen Gläsern, Holz und Marmor und ja, Nacktschnecken und Orangen zu sehen.

Eine großartige, inspirierende Ausstellung…

Judy Chicago: Revelations in der Kunsthalle Recklinghausen vom 4.5. bis 17.8.2025

Judy Chicago (*1939) war mir hauptsächlich durch The Dinner Party (1974-1979) bekannt. Es hat mich ziemlich umgehauen, was von ihr in der Kunsthalle Recklinghausen gezeigt wird. Es gibt viel zu lesen, viele Interviews, Videos, Vorarbeiten der Dinner Party, Fotos vom farbigen Rauch und Feuerwerk usw.

Vorarbeiten zur Dinner Party

Am meisten haben mich die Arbeiten berührt, die ihr Interesse und Judys Einsatz für die bedrohte Umfeld zeigen. Hier verwundbare, benutzte, verletzte und verwaiste Bäume von 2014.

Die schöne Handschrift von J.Ch. wird souverän als Bildelement benutzt.

Die Ausstellung ist sehr sehenswert, die Führungen zu empfehlen.

Honig für Kunst und Gesellschaft

ein Projekt der Kunststiftung Krummhörn e.V. und Prof. Dr. Hartmut Kraft, Köln, in der kirbach.Galerie in Pilsum / Krummhörn vom 17. Mai bis 19. Juli 2025

Zu sehen sind Arbeiten von Joseph Beuys und von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern wie Hede Bühl, Felix Droese, Heiner Koch, Michael Buthe, Rolf Iseli, Timm Ulrichs, Herbert Zangs, Björn Noergaard, Walter Vogel, Ute Klophaus, Robert Filliou, Jürgen Klauke, Falko Marx, Bernhard Johannes Blume, Rune Mields, C.O. Päffgen, Heinz Günter Prager, Johannes Brus, Ulrike Rosenbach, George Brecht, und Bernard Schultze/Ursula Schultze-Bluhm. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Vielfalt der Herangehensweisen an dieses Thema.

Bücher zum Bienen-Thema lagen auch aus. Da „stach“ mir die Biene Maja von 1921 buchstäblich ins Auge.

und das Buch von Georg Klein (Bunde Ostfriesland) „Im Bienenlicht“ von 2023 mußte ich unbedingt auch in die Hand nehmen.

Leider habe ich nicht nachgesehen, von wem der Umschlag ist.