Gestern in Aurich im Theater Lazarett „Fluten am Tag“, ein installatives und interaktives Theaterprojekt mit und von Eike Schmidt und Anna Renner

Ohne Schuhe laufen wir über Holzstege zum Strand und das Meer empfängt uns. Die Illusion, an einem freundlichen Tag am Meer zu sitzen und sich von den auflaufenden Wellen die nackten Füße lecken zu lassen, stellt sich ein. Eine dünne Folie wird bewegt, wird zur Welle, dann entstehen daraus Lebewesen. Den Freiraum, welche es sein könnten, bekommen die Zuschauerkinder gestellt. Ich selbst mußte bei den zusammengedrückten und geknüllten Figuren plötzlich an Alberto Giacometti denken. Den Gefahren, die von den plötzlich aufziehenden Wettern kommen, weichen wir in die „Bar“ aus. Dort können wir – als wären wir außerhalb eines Riesenaquariums-, dem Gezeitenwechsel und den vorbeisausenden Fischen zusehen. Das schlechte Wetter hat sich beruhigt und wir gehen vorsichtig zurück zum Strand, vorbei an einem brütenden Seevogel, der ein zu-nahe-Kommen überhaupt nicht mag. – Im Sand baut Eike Schmidt eine Versuchsanordnung auf: Tablett, 2 Teetassen, ein Stövchen, eine Kaffeekanne, Kluntjes, Sahne. Er wird nun versuchen zu klären, wohin das Wasser (der Tee) bei Ebbe verschwindet und trinkt dagegen an…..

Paperpiece

Mein Beitrag „Paperpiece“ entstand 2003. Die urspüngliche Idee war eine künstlerische Handlung: d.h. Zerreißen bzw. Teilen von Papier, die damit verbundene Bewegung und das entstandene Geräusch. Die 23teilige Fotoreihe greift die Grundidee auf. Die Handlung wird aber zum Bild, in dem schrittweise das Papier immer kleiner wird und das Gesicht der fotografierten Person immer größer.

Kunsthalle Lingen, 12.5. – 16.8.20

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Bettina von Arnim, Ausschnitt von „tout en bas, le chien s’on va“ 2019. Fantastische  (im Sinne von grandiose) Malerei in einer unglaublichen Farbvielfalt.

Im Obergeschoss werden poetische Filme von Helga Fanderl – Konstellationen – gezeigt. Dienstag bis Sonntag um jeweils 15 Uhr davon mehr. Es handelt sich dabei um Filme, die Helga Fanderl mit einer kleinen Super 8-Kamera aufnimmt. Es wird nicht geschnitten, sondern direkt mit der Kamera durch Ein- und Ausschalten; es wird nicht nachträglich bearbeitet. Helga Fanderl schreibt: „Wenn ein Film glückt, vermittelt er den Akt des Filmens. Der Filmstreifen ist nicht nur Material, um etwas darzustellen, sondern auch Darstellung der filmischen Geste selbst.“ Es können höchstens 4 Besucher bei der Filmvorführung dabeisein.