Gestern, Flohmarkt, Nordseehalle Emden

Die Besucher, die mir aus der Halle entgegenkamen, besonders die Kinder, sahen sehr glücklich aus. Besonders ein junger Vater, der im Gehen in einem großen Bilderbuch blätterte. Dann in der Halle wurde ich von der Menschenmasse fast erdrückt und ich merkte, daß säckeweise getragene Kleidung und Spielsachen gekauft wurden.

Mein Kauf zur geistigen Nahrung gleich mit 2 Porzellanlöffeln, dieses schmale „Taschenbuch“ hatte es mir angetan.

Leider fand ich keine Jahreszahl. Auf der Rückseite sind die bereits erschienenen Bände aufgeführt. Vielleicht finde ich auf dem nächsten Flohmarkt die Bände 64-67 („Berufsfibel für Mädchen“ und „Männerberufe“)

Gestern in Aurich im Theater Lazarett „Fluten am Tag“, ein installatives und interaktives Theaterprojekt mit und von Eike Schmidt und Anna Renner

Ohne Schuhe laufen wir über Holzstege zum Strand und das Meer empfängt uns. Die Illusion, an einem freundlichen Tag am Meer zu sitzen und sich von den auflaufenden Wellen die nackten Füße lecken zu lassen, stellt sich ein. Eine dünne Folie wird bewegt, wird zur Welle, dann entstehen daraus Lebewesen. Den Freiraum, welche es sein könnten, bekommen die Zuschauerkinder gestellt. Ich selbst mußte bei den zusammengedrückten und geknüllten Figuren plötzlich an Alberto Giacometti denken. Den Gefahren, die von den plötzlich aufziehenden Wettern kommen, weichen wir in die „Bar“ aus. Dort können wir – als wären wir außerhalb eines Riesenaquariums-, dem Gezeitenwechsel und den vorbeisausenden Fischen zusehen. Das schlechte Wetter hat sich beruhigt und wir gehen vorsichtig zurück zum Strand, vorbei an einem brütenden Seevogel, der ein zu-nahe-Kommen überhaupt nicht mag. – Im Sand baut Eike Schmidt eine Versuchsanordnung auf: Tablett, 2 Teetassen, ein Stövchen, eine Kaffeekanne, Kluntjes, Sahne. Er wird nun versuchen zu klären, wohin das Wasser (der Tee) bei Ebbe verschwindet und trinkt dagegen an…..

TAG DER DRUCKKUNST mit Hochdruck gegen den Tiefdruck

am 15. März 2024 bei mir im Atelier Grimersumer Altendeich 5 von 15 – 18 Uhr

Es sind 4 Arbeitsplätze und eine kleine Druckpresse vorhanden, sowie alles weitere an Arbeitsmaterialien.

Am Montag in Emden, Beobachten einer Demonstration

und meine unsortierten Gedanken dazu:

waren solche Galgen nicht tabu? warum diese überdimensionierte und unpassende und einschüchternde Mächtigkeit? – zu einer Demonstration fahren mit sicherlich subventionierten Fahrzeugen, die mit ganz sicher subventioniertem Treibstoff gefüllt waren – nicht verstanden haben, daß wir alle Verursacher des Problems sind und wir alle nun dafür bezahlen bzw. zurückstecken müssen.

Geschlossene Gesellschaft

Dieser Begriff wurde mir beim Betreten des Elisabeth-Anna-Palais in Oldenburg in den Weg gelegt. Es stimmte alles, die Öffnungszeiten hatte ich eingehalten und die Ausstellung hing noch. Aber dort waren Tische aufgebaut in Erwartung einer Weihnachtsfeier für die Angestellten. Ich sollte am nächsten Tag wiederkommen. Der Begriff „geschlossene Gesellschaft“ verfolgte mich noch den ganzen Tag. Auch das Gefühl, nicht erwünscht zu sein, war kränkend. Kunst wird eingesetzt, um leere Flächen zu füllen; und wenn die Umstände andere sind, wird Kunst zur Nebensache.

Es kann sein, daß diese Abbildung in keinem Zusammenhang zu obigem Text steht. Wahrscheinlich eher zum kommenden Jahr 2024, das sehr unübersichtlich sein wird. Oder: rette sich wer kann! Heute mittag habe ich Teile der Ansprache von Papst Franziskus gehört und war beeindruckt von der Klarheit seiner Gedanken und Worte. Besonders über das, was Franziskus zur Rolle der Rüstungsindustrie sagte.

Gestern nach Bremen

Mit dem Schienenersatzverkehr (die Züge standen noch nicht dort, wo sie eigentlich morgens stehen sollten, Streik) nach Emden. Ich war erstaunt, daß schon zwischen 7 und 8 Uhr der Körper in Erwartung der Bremer Weihnachtsmärkte und des Werder Bremen Fußballspiels vorgeglüht werden muß. Der Zug wurde unerträglich voll und als sich ein junger Mann mit Bierflasche neben mich setzen wollte, habe ich protestiert. Es war aber alkoholfreies Bier. Der Lärmpegel stieg, in Oldenburg schlug der Schaffner vor, daß doch bitte Einige den Zug verlassen sollten und in einen anderen etwas weniger besetzten steigen möchten, damit er weiter fahren kann, wollte ich das tun, das war aber nicht möglich, da ich nicht zur Türe kam, die von einem holländischen Kinderwagen verstellt war, in dem ein kleiner Hund saß. Anscheinend hatten es aber andere Mitreisende zur Türe geschafft, denn die Fahrt ging weiter. ———- In Bremen wälzten sich die Menschenmassen, da war viel Grünes dabei, Richtung Innenstadt. Im Projektraum für Kunst RAUMPRO in der Knochenhauerstraße wurde ich sehr freundlich empfangen und ich konnte mein Päckchen da lassen. Etwa 80 Künstlerinnen und Künstler des BBK Bremen und der GEDOK Bremen werden das große leerstehende Ladenlokal bespielen unter dem Motto KUNST AM BAUM. Ich bin gespannt. ————

Gleich gegenüber vom RAUMPRO liegt die Konditorei Stecker mit einem nickendem Weihnachtsmann im Schaufenster:

Mit leichterem Gepäck quer durch die Innenstadt zur Weser und zum Kunstmuseum Weserburg. Die Ausstellung „Von De Stijl bis Boekie Woekie“ Künstlerpublikationen aus den Niederlanden ist für mich willkommenes Augenfutter.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof quäle ich mich durch die Menschenmenge, die sich inzwischen vor den vielen Essbuden und Verkaufsständen versammelt. Später begegne ich noch der grüne Schals und grüne Sitzkissen tragenden Kolonne, die zum Weserstadion zieht, gleichzeitig mit einem Aufmarsch der hochausgerüsteten Polizei die in dieselbe Richtung marschiert. Das Ganze untermalt von der Predigt einer christlichen Vereinigung, die sich ganz tapfer behauptet. Wo waren eigentlich die Augsburger Fans?

Während der Heimfahrt, die ohne Probleme verläuft, geht mir eine Menge durch den Kopf. Ich stelle mir die Frage, warum ich diese Ausflüge in die Normalität mache und weiß die Antwort: damit ich nicht vergesse, daß es sie gibt.

Gestern in Bremen

Zuerst in die Kunsthalle Bremen, wo gerade eine sehr interessante Ausstellung mit dem Titel „GeburtstagsGäste“ läuft. Man feiert gerade das 200-jährige Bestehen des Bremer Kunstvereins. Und ich habe „Madame Cézanne im gelben Lehnstuhl“ besucht. Es kommt aus der Fondation Beyeler und war neu für mich. Außer vielen impressionistischen Kostbarkeiten wird in der Ausstellung auch die Debatte um den Einzug der französischen Moderne in die deutschen Museen thematisiert.

Auf dem Weg zurück begegnete ich der aktuellen Realität: mir kam eine gut gesicherte und in sich sehr gut organisierte Demonstration „free Gaza“ oder „free Palestine“ entgegen. Die Lautstärke der Wortbeiträge erschreckten und wirkten auf mich bedrohlich, zumal ich die teilweise arabischen Texte nicht verstand.

Weiter Richtung Güterbahnhof zur Finissage von „Be with us“ in der Spedition, beim Handelsmuseum 9, 23 Flinta Artists aus Bremen, Ausstellung und Kalender Release. Ich habe meinen Beitrag abgeholt und war von der Ausstellung, dem fertigen Kalender 24 und dem freundlichen Empfang wieder in meiner Welt zurück.

Diese kleine Arbeit hat den Titel „Dialog“, ist 2005 entstanden und ein Zinkhochdruck. Alle unbedeckten Flächen sind im Säurebad herausgeätzt und es bleibt nur die Zeichnung stehen, die dann wie ein Hochdruck eingefärbt und gedruckt werden kann.

Greetsieler Woche 2023, mein Raum

Hier hätte ich gerne mein kleines Filmchen eingestellt…. doch das kann man sich bis jetzt nur auf YouTube ansehen unter https://youtu.be/vJJCrb5unpl

Deshalb jetzt ein Foto:

Katzentisch, die leicht veränderte Version, etwas freundlicher und mit kleinen Löffeln im Friesenmuster