Rahel Goetsch – Double Sided Dreams im Oldenburger Schloss

Rahel Goetsch hat den Förderpreis Malerei der Kulturstiftung Oldenburg gewonnen und einige ihrer Arbeiten sind im obersten Geschoss des Schlosses zu sehen. – Die Ausstellung hängt etwas abseits und ich fand auch niemanden, der mir beim Suchen half. Deshalb war ich hellauf begeistert, als ich endlich auf die Bilder stieß.

Rahel Goetsch, 31, aus Oldenburg, hat den 22. Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg gewonnen, bereits 2023 einen der Bundespreise für Studierende.

Mich haben ihre künstlerische Selbstständigkeit und ihr Erfindungsreichtum sehr beeindruckt.

Anne Imhof im Kunsthaus Bregenz „Wish You Were Gay“

Da ich 2017 im Oktober wegen eines Sturms meine Venedigreise absagen mußte, konnte ich die Performances von Anne Imhof im Deutschen Pavillon nicht sehen (sie bekam dafür den Goldenen Löwen). Deshalb war ich auf die Ausstellung in Bregenz sehr gespannt.

Der Zugang war für mich mühsam, obwohl ich einiges im Vorfeld gelesen hatte. Und ich war froh über das Motorrad, den still in der Gegend herumliegenden Helm und die auf Bänken liegenden Jacken. Auch daß ich auf einem der riesigen Bilder schemenhaft eine Figur entdeckte, die sich die Hand wie eine Pistole an die Schläfe hielt.

Die Inszenierungen auf den drei Etagen des Kunsthauses waren technisch unglaublich aufwändig und stellen sich durch das Ergebnis selbst infrage.

Gut ging es mir im Treppenhaus

und im Keller, als ich den Katalog von Anna Boghiguian „Period of Change“ von 2022, in den Händen hielt und darin blättern konnte (1946 in Kairo geboren) und auch Preisträgerin des Goldenen Löwen, ich denke für ihr Lebenswerk. Hier ihr Charakterkopf:

Die Schönheit der Dinge – Stillleben von 1900 bis heute – Kunsthalle Emden – 18.5.-10.11.2024

wie zum Beispiel, Franz Radziwill, Rote und weiße Taglichtnelken, 1938

oder Ori Gersht, Pomegranate, 2006, Video (es wird ein Granatapfel zerschossen). Es gibt ein sehr bekanntes Bild von Juan Sanchez Cotan, Stillleben 1602-1603, da sind auch verschiedene Gemüse aufgehängt und hingelegt.

Gestern in Aurich im Theater Lazarett „Fluten am Tag“, ein installatives und interaktives Theaterprojekt mit und von Eike Schmidt und Anna Renner

Ohne Schuhe laufen wir über Holzstege zum Strand und das Meer empfängt uns. Die Illusion, an einem freundlichen Tag am Meer zu sitzen und sich von den auflaufenden Wellen die nackten Füße lecken zu lassen, stellt sich ein. Eine dünne Folie wird bewegt, wird zur Welle, dann entstehen daraus Lebewesen. Den Freiraum, welche es sein könnten, bekommen die Zuschauerkinder gestellt. Ich selbst mußte bei den zusammengedrückten und geknüllten Figuren plötzlich an Alberto Giacometti denken. Den Gefahren, die von den plötzlich aufziehenden Wettern kommen, weichen wir in die „Bar“ aus. Dort können wir – als wären wir außerhalb eines Riesenaquariums-, dem Gezeitenwechsel und den vorbeisausenden Fischen zusehen. Das schlechte Wetter hat sich beruhigt und wir gehen vorsichtig zurück zum Strand, vorbei an einem brütenden Seevogel, der ein zu-nahe-Kommen überhaupt nicht mag. – Im Sand baut Eike Schmidt eine Versuchsanordnung auf: Tablett, 2 Teetassen, ein Stövchen, eine Kaffeekanne, Kluntjes, Sahne. Er wird nun versuchen zu klären, wohin das Wasser (der Tee) bei Ebbe verschwindet und trinkt dagegen an…..

TAG DER DRUCKKUNST mit Hochdruck gegen den Tiefdruck

am 15. März 2024 bei mir im Atelier Grimersumer Altendeich 5 von 15 – 18 Uhr

Es sind 4 Arbeitsplätze und eine kleine Druckpresse vorhanden, sowie alles weitere an Arbeitsmaterialien.

Geschlossene Gesellschaft

Dieser Begriff wurde mir beim Betreten des Elisabeth-Anna-Palais in Oldenburg in den Weg gelegt. Es stimmte alles, die Öffnungszeiten hatte ich eingehalten und die Ausstellung hing noch. Aber dort waren Tische aufgebaut in Erwartung einer Weihnachtsfeier für die Angestellten. Ich sollte am nächsten Tag wiederkommen. Der Begriff „geschlossene Gesellschaft“ verfolgte mich noch den ganzen Tag. Auch das Gefühl, nicht erwünscht zu sein, war kränkend. Kunst wird eingesetzt, um leere Flächen zu füllen; und wenn die Umstände andere sind, wird Kunst zur Nebensache.

Es kann sein, daß diese Abbildung in keinem Zusammenhang zu obigem Text steht. Wahrscheinlich eher zum kommenden Jahr 2024, das sehr unübersichtlich sein wird. Oder: rette sich wer kann! Heute mittag habe ich Teile der Ansprache von Papst Franziskus gehört und war beeindruckt von der Klarheit seiner Gedanken und Worte. Besonders über das, was Franziskus zur Rolle der Rüstungsindustrie sagte.

Gestern nach Bremen

Mit dem Schienenersatzverkehr (die Züge standen noch nicht dort, wo sie eigentlich morgens stehen sollten, Streik) nach Emden. Ich war erstaunt, daß schon zwischen 7 und 8 Uhr der Körper in Erwartung der Bremer Weihnachtsmärkte und des Werder Bremen Fußballspiels vorgeglüht werden muß. Der Zug wurde unerträglich voll und als sich ein junger Mann mit Bierflasche neben mich setzen wollte, habe ich protestiert. Es war aber alkoholfreies Bier. Der Lärmpegel stieg, in Oldenburg schlug der Schaffner vor, daß doch bitte Einige den Zug verlassen sollten und in einen anderen etwas weniger besetzten steigen möchten, damit er weiter fahren kann, wollte ich das tun, das war aber nicht möglich, da ich nicht zur Türe kam, die von einem holländischen Kinderwagen verstellt war, in dem ein kleiner Hund saß. Anscheinend hatten es aber andere Mitreisende zur Türe geschafft, denn die Fahrt ging weiter. ———- In Bremen wälzten sich die Menschenmassen, da war viel Grünes dabei, Richtung Innenstadt. Im Projektraum für Kunst RAUMPRO in der Knochenhauerstraße wurde ich sehr freundlich empfangen und ich konnte mein Päckchen da lassen. Etwa 80 Künstlerinnen und Künstler des BBK Bremen und der GEDOK Bremen werden das große leerstehende Ladenlokal bespielen unter dem Motto KUNST AM BAUM. Ich bin gespannt. ————

Gleich gegenüber vom RAUMPRO liegt die Konditorei Stecker mit einem nickendem Weihnachtsmann im Schaufenster:

Mit leichterem Gepäck quer durch die Innenstadt zur Weser und zum Kunstmuseum Weserburg. Die Ausstellung „Von De Stijl bis Boekie Woekie“ Künstlerpublikationen aus den Niederlanden ist für mich willkommenes Augenfutter.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof quäle ich mich durch die Menschenmenge, die sich inzwischen vor den vielen Essbuden und Verkaufsständen versammelt. Später begegne ich noch der grüne Schals und grüne Sitzkissen tragenden Kolonne, die zum Weserstadion zieht, gleichzeitig mit einem Aufmarsch der hochausgerüsteten Polizei die in dieselbe Richtung marschiert. Das Ganze untermalt von der Predigt einer christlichen Vereinigung, die sich ganz tapfer behauptet. Wo waren eigentlich die Augsburger Fans?

Während der Heimfahrt, die ohne Probleme verläuft, geht mir eine Menge durch den Kopf. Ich stelle mir die Frage, warum ich diese Ausflüge in die Normalität mache und weiß die Antwort: damit ich nicht vergesse, daß es sie gibt.

Samstag in Aurich

Kunstpavillon Aurich, Ausstellung „Blackout Area“, eine 6-Kanal Surround Lichtinstallation von Niklas Zidarovwww.kunstverein-aurich.de

Anschließend zum Theater Lazarett – Theater der Bilder

DER TEETRINKER

Das ist das Haus des Teetrinkers

Das ist eine der Kühe des Teetrinkers. Alle Kühe haben einen Namen. Wie diese hieß, weiß ich nicht mehr.

Das ist meine Teekanne. Die Kanne des Teetrinkers ist viel schöner und kann auch als Krokodil daherkommen.

Kluntjes spielen in „Der Teetrinker“ auch eine Rolle. Sowie der Löffel als Badehosenersatz.

Die beiden Spieler: Eike Schmidt und Anna Renner – www.theaterlazarett.de – Es ist die erste Inszenierung dieses kleinen Theaters und ich freue mich auf meine nächsten Besuche in Aurich.