Samstag in Aurich

Kunstpavillon Aurich, Ausstellung „Blackout Area“, eine 6-Kanal Surround Lichtinstallation von Niklas Zidarovwww.kunstverein-aurich.de

Anschließend zum Theater Lazarett – Theater der Bilder

DER TEETRINKER

Das ist das Haus des Teetrinkers

Das ist eine der Kühe des Teetrinkers. Alle Kühe haben einen Namen. Wie diese hieß, weiß ich nicht mehr.

Das ist meine Teekanne. Die Kanne des Teetrinkers ist viel schöner und kann auch als Krokodil daherkommen.

Kluntjes spielen in „Der Teetrinker“ auch eine Rolle. Sowie der Löffel als Badehosenersatz.

Die beiden Spieler: Eike Schmidt und Anna Renner – www.theaterlazarett.de – Es ist die erste Inszenierung dieses kleinen Theaters und ich freue mich auf meine nächsten Besuche in Aurich.

40 Jahre Kunsthalle Lingen

Der Kunstverein Lingen wurde am 2.6.1983 durch Lingener Bürger gegründet. Aus diesem Anlass sind vom ehemaligen Leiter Heiner Scheppers und der jetzigen Leiterin Meike Behm insgesamt 40 Künstlerinnen und Künstler zur Ausstellung „40 Jahre – 40 Künstler:innen“ eingeladen worden.

Dieses große Bild von Ina Lindemann ist wirklich verführerisch schön und ließ mich darüber nachdenken, warum das so ist. Ich konnte mir das bis heute nicht beantworten. Dann gibt es noch ein anderes und zwar von Peter Thol aus dem Jahr 1997, das mit sehr berührt hat:

Ich hatte nur wenig Zeit, um mir die Ausstellung gründlich anzusehen, weil ich mit dem Zug weiterfahren wollte. Aber jeder auch zu kurze Besuch in der Kunsthalle Lingen ist für mich ein Genuss und ich bin froh, daß sie dem Bahnhof gegenüber liegt.

Auf der Fahrt nach Lingen hatte ich in Leer Station gemacht und mir die Ausstellung des Kunsthauses Leer mit dem Titel „Typisch Norddeutsch ?“ mit Helmut Feldmann und Ahlrich van Ohlen angesehen. Gut daß der Ausstellungstitel als Frage daherkommt. Ich denke, es gibt Kunst oder eben keine…

Greetsieler Woche, vorletzter Tag

JdB, 9 Jahre, demnächst in der 4. Klasse der Grundschule Greetsiel in der momentan noch die Ausstellung Greetsieler Woche stattfindet, tauchte in den letzten Tagen öfters in meinem Raum mit ihren Bruder auf, der gerne Pilot werden will. Wir haben uns über meine Arbeiten unterhalten und es stellte sich heraus, daß es ihr Klassenraum ist, in dem ich meine Arbeiten zeige. Ja, da verbindet uns etwas.

J. wollte nun gerne die kleine Karte erwerben und nur diese mitsamt Fotohalter. Hier zu sehen. Es sind während der Woche kaum Kinder aufgetaucht und deshalb freue ich mich sehr über J.s Interesse und den Einsatz ihres Taschengeldes.

51. Greetsieler Woche vom 16.-23.7.23

In der Grundschule Greetsiel – die wohl leider bald aufgegeben werden soll – stellen 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Arbeiten aus. Sie können in den ihnen zugewiesenen Klassenräumen und auch im grünen Innenhof unkuratiert hängen und aufbauen. In den Fluren hängen und stehen Schülerarbeiten zum Thema „Elemente“. Das betont natürlich den Charakter dieses Schulgebäudes und tut der Ausstellung nicht gut. Ich denke dabei auch gerne zurück an das letzte Sommerfest der Kunstschule Norden, wo die Fülle der Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu bestaunen war und anscheinend im Kunstunterricht einer Grundschule nicht geweckt wird.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Raum, in dem ich mich mit fantastischer Unterstützung von U.Sch. ausbreiten konnte. Weil ein Wandschrank unbedingt verdeckt werden mußte, hat endlich einmal der „Alter Brief an K.R.“ – 180×150 cm auf Packpapier – einen Platz gefunden. Der gab Anlaß für viele Gespräche.

Alter Brief an K.R., 1995 – er hat die Zeiten überstanden, weil ich ihn falten konnte.

Während der Vorbereitung auf die Ausstellung sah ich meine Zeichenschränke durch und fand einige alte Plakate, die ich auf einen Schrank klebte; aber ich fand auch ein Blatt, das ich 1989 beim Wettbewerb „Plakat für die Greetsieler Woche“ gemalt hatte und – wenn ich mich richtig erinnere – auf den 1. Platz kam. Aber es wurde nie verwendet, vielleicht ganz gut aus meiner heutigen Sicht.

A.M. mußte stundenlang Modell sitzen, natürlich nicht im dargestellten Rapsfeld. Aber so stellt man sich die Ansicht auf Greetsiel im Mai eben vor.

Diese Arbeit ist 2020 entstanden als Beitrag zur Ausstellung der Gedok NiedersachsenHannover „Kopfschmuck“. Leider ist auf dem Foto nicht der darunterstehende Kopf zu sehen…..

Dieses Foto hat gestern Erika gemacht, netterweise mit allen Angaben dazu auf dem Stuhl. Ja, der Stuhl ist wieder mit dabei!

Fragil – Kulturwoche in der Johanna-Mühle

Die Ausstellung auf den drei Ebenen der Mühle war nicht einfach zu installieren, weil der Achtkant eine Herausforderung ist. Trotz der vielen Treppenstufen fanden Besucher meine Installation und sie waren erleichtert, sich auf einen der dort stehenden Unoblock-Stühle setzen zu können. Diese tauchten in meinem großen Bild „Nicht dazu gehören“ wieder auf. Diese Stühle standen zufällig da, ich habe sie mit Begeisterung dort stehen lassen. Es war überhaupt eine große Freude, Gegenstände, die es bereits in der Mühle gab oder auch einfach dort hingehören, mit in die Installation einzubeziehen.

Der Vortrag von Prof. Dr. Eric Mührel „Im Blick des Angelus Novus, Glanz und Schatten fragiler Wirklichkeiten“, lud ein zu einem Gedankenspaziergang.

Das Konzert mit dem Jazz-Quartett SoundAlley war ein Vergnügen und passte hervorragend zum guten Wetter und der guten Stimmung.

Spirit! Unsere Inspiration

Unter diesem Thema stellt der Bochumer Künstlerbund Arbeiten seiner Mitglieder aus, verbunden mit einer persönlichen Aussage der Künstlerinnen und Künstler, die auch neben der jeweiligen Arbeit im Katalog erscheint. Die Räume im Kulturhistorischen Museum im Haus Kemnade an der Ruhr haben sicher einen anderen Charakter als die Räume des Kunstmuseums Bochum, aber der Blick aus dem Fenster in die Ruhrlandschaft ist herrlich. Hoffentlich bleibt der Fluß ruhig und in seinem Bett.

Meinen Beitrag zu der Ausstellung ist die Arbeit „Bricolage“. Ich habe sie aus der verlängerten Ausstellung in Oldenburg im Gräfin-Anna-Palais herausgeholt.

Nach dem Transport mit Zug und Bus im Haus Kemnade freundlich empfangen und an Ort und Stelle. Bis zum 8. Oktober 2023.

Robel Temesgen in der Kunsthalle Lingen „Faces of Stories“

Robel Temesgen (*1987 in Äthiopien) ist Träger des 25. Lingener Kunstpreises.

Eye of Adbar 2
Detail

An einem der letzten Tage der Ausstellungsdauer besuche ich die Kunsthalle Lingen und werde von den im großen Raum hängenden Bildern magisch angezogen. Sie sind auf schwerem breiten Rollenpapier gemalt, teilweise als Einheit nebeneinander gehängt, in einer Länge zwischen 2 und drei Metern. Diese Art der Präsentation vermittelt mir den Eindruck des Vorläufigen oder Leichtem oder besser gesagt: „man könnte sie einfach zusammenrollen und weiterziehen und an einem anderen sich anbietenden Ort wieder ausrollen und hängen“.

Eye of Adbar 3
Detail

Die Arbeiten sind Angebote, die mich faszinieren und denen ich mich gerne nähere. Ich freue mich über kluge Aufteilung der Bildfläche, die differenziert eingesetzte Farbe und Farbigkeit, den Wechsel von Kleinteiligkeit und Fläche, wichtige Linien, um eine Form zu betonen. Überrascht bin ich von der Bronze oder auch vom Silber und vom glänzendem Schwarz. Die organischen Formen beinhalten Muster aus der Natur und sind teilweise formatfüllend bzw. auf dem Bildträger freigestellt gemalt.

Jebena

In einem Nebenraum der Kunsthalle sehe ich eine Bodeninstallation. Die hellrote Fußbodenfläche ist mit Sand von den Wänden abgegrenzt und wird dadurch zu einem Teppich, auf dem eine große Menge an Gefäßen steht. Sie erinnern an die äthiopische Kaffeekultur, stellen sich aber selbst infrage, weil sie zu viele Öffnungen haben.

Etwas ratlos werde ich, wenn ich in den Publikationen Erklärungen lese, die Hintergründe zu den Arbeiten von Robel Temesgen liefern. Ich denke, die Bilder sprechen für sich und es freut mich sehr, sie gesehen zu haben.

Paperpiece

Mein Beitrag „Paperpiece“ entstand 2003. Die urspüngliche Idee war eine künstlerische Handlung: d.h. Zerreißen bzw. Teilen von Papier, die damit verbundene Bewegung und das entstandene Geräusch. Die 23teilige Fotoreihe greift die Grundidee auf. Die Handlung wird aber zum Bild, in dem schrittweise das Papier immer kleiner wird und das Gesicht der fotografierten Person immer größer.

18.11.22, Duisburg, Museum Küppersmühle

Auf dieses Gebäude lief ich zu und mußte erst einmal den Eingang finden; man rechnet nicht damit, dass Besucher zu Fuß kommen.

Hier war ich richtig. Und ich kam in eine großartige Ausstellung mit Bildern, die ich schon teilweise 2009 in der Galerie Vidal-Saint Phalle in der Rue du Trésor in Paris gesehen habe. Besonders „Lilith“ ist mir in Erinnerung. Der kleine Galerie-Raum, in dem das recht große (210×185 cm) Bild hing, roch noch sehr nach dem verarbeiteten Wachs. Das war in Duisburg in den riesigen Räumen natürlich nicht der Fall.

Diesen kleinen fein gebundenen Katalog hatte ich mir mitgebracht. Er bezieht sich im Aussehen auf die Arbeitsweise von M. Assig.

Welt. Welt., 2021, Tempera auf Leinwand, Ausschnitt.
Hier verwendet Assig nicht mehr die Enkaustik auf Papier auf Holz.

Nach dieser Fülle an Eindrücken ist es mir fast nicht mehr möglich, noch mehr aufzunehmen. Trotzdem laufe ich noch durch das 1. und 2. Obergeschoss. Die Informel-Maler kommen mir auch etwas müde vor. Wach werde ich wieder bei Michael Schoenholtz, Bernard Schultze und Hann Trier.

Am Bahnhof Duisburg steht der Thalys zum Gare du Nord…..

In Worpswede am 5.11.2022

Mit dem Regionalzug nach Bremen, umsteigen in den Bus 670, dort wo auch lebende Schlafsäcke liegen. Das ist ein seltsamer Gegensatz zu den Fahrgästen, die wegen der Kunst nach Worpswede fahren. Nach ca. 45 Minuten Fahrtzeit Ankunft in einer anderen Welt. In der Worpsweder Kunsthalle läuft die Ausstellung „Kunst für Alle“. Ich denke, damit sind die vielen Drucke von Heinrich Vogeler gemeint, die er im Laufe seines Lebens für verschiedene Auftraggeber gemacht hat (Plakate, Illustrationen, Bucheinbände, Ex Libris, Aufrufe etc.).

Heinrich Vogeler, Kaltnadelrad. (koloriert ?)

Diese kleine Radierung hat mich sehr angesprochen wegen ihrer Vielschichtigkeit. Ich habe versucht zu verstehen, warum der hagere alte Herr in den Untergrund stochert und auf was er dort trifft.

Eine Auswahl der fein eingebundenen Inselbücher

Dann weiter zur Galerie im Alten Rathaus: 8 Positionen Bremer Künstlerinnen zum Thema Material. Eine wunderbar kuratierte Ausstellung: sie läuft noch bis zum 27.11.2022.

U.S., die Aufsicht hatte, freut sich sehr, dass ich mich auf den Weg gemacht habe.

Dann weiter mit M. zur Großen Kunstschau: Sommerabend / Anbruch einer neuen Zeit?

Den Ort verlassen wir leicht enttäuscht, aber ausgeruht, weil wir unter der Deckeninstallation von Jost Wischnewski auf Feldbetten entspannen konnten. Natürlich haben wir auch vor dem großen Bild „Sommerabend (das Konzert)“ von Heinrich Vogeler gerätselt, wer von den dargestellten Personen wer ist. Dieses Bild ist so oft verwendet und fotografiert worden, dass irgendwie abgenutzt auf mich wirkte.

Focus V, 2022, Jost Wischnewski, Videoinstallation

Zum Schluss stolpere ich noch in die Galerie Cohrs-Zirus in die Herbstausstellung Landschaft und Figur, alte und neue Worpsweder Kunst. Ich werde sehr liebenswürdig empfangen und ich kann mir in aller Ruhe die vielen Schätze ansehen. Der Hauch vom alten Worpswede hängt in der Luft. Ein ExLibris von Heinrich Vogeler gefällt mir ausgesprochen gut und der nette Galerist zeigt mir im Werkverzeichnis die genauen Angaben dieser schönen kleinen Arbeit. Trotzdem übersteigt der Preis mein Budget.

Paula Modersohn-Becker, Alte Scheune im Abendlicht, ca. 1900

Mit diesem Bild im Kopf fahre ich nach Hause und denke dabei an die Bilder von Etel Adnan, vor einem Jahr in Paris gestorben.