Gestern in Aurich im Theater Lazarett „Fluten am Tag“, ein installatives und interaktives Theaterprojekt mit und von Eike Schmidt und Anna Renner

Ohne Schuhe laufen wir über Holzstege zum Strand und das Meer empfängt uns. Die Illusion, an einem freundlichen Tag am Meer zu sitzen und sich von den auflaufenden Wellen die nackten Füße lecken zu lassen, stellt sich ein. Eine dünne Folie wird bewegt, wird zur Welle, dann entstehen daraus Lebewesen. Den Freiraum, welche es sein könnten, bekommen die Zuschauerkinder gestellt. Ich selbst mußte bei den zusammengedrückten und geknüllten Figuren plötzlich an Alberto Giacometti denken. Den Gefahren, die von den plötzlich aufziehenden Wettern kommen, weichen wir in die „Bar“ aus. Dort können wir – als wären wir außerhalb eines Riesenaquariums-, dem Gezeitenwechsel und den vorbeisausenden Fischen zusehen. Das schlechte Wetter hat sich beruhigt und wir gehen vorsichtig zurück zum Strand, vorbei an einem brütenden Seevogel, der ein zu-nahe-Kommen überhaupt nicht mag. – Im Sand baut Eike Schmidt eine Versuchsanordnung auf: Tablett, 2 Teetassen, ein Stövchen, eine Kaffeekanne, Kluntjes, Sahne. Er wird nun versuchen zu klären, wohin das Wasser (der Tee) bei Ebbe verschwindet und trinkt dagegen an…..

TAG DER DRUCKKUNST mit Hochdruck gegen den Tiefdruck

am 15. März 2024 bei mir im Atelier Grimersumer Altendeich 5 von 15 – 18 Uhr

Es sind 4 Arbeitsplätze und eine kleine Druckpresse vorhanden, sowie alles weitere an Arbeitsmaterialien.

Geschlossene Gesellschaft

Dieser Begriff wurde mir beim Betreten des Elisabeth-Anna-Palais in Oldenburg in den Weg gelegt. Es stimmte alles, die Öffnungszeiten hatte ich eingehalten und die Ausstellung hing noch. Aber dort waren Tische aufgebaut in Erwartung einer Weihnachtsfeier für die Angestellten. Ich sollte am nächsten Tag wiederkommen. Der Begriff „geschlossene Gesellschaft“ verfolgte mich noch den ganzen Tag. Auch das Gefühl, nicht erwünscht zu sein, war kränkend. Kunst wird eingesetzt, um leere Flächen zu füllen; und wenn die Umstände andere sind, wird Kunst zur Nebensache.

Es kann sein, daß diese Abbildung in keinem Zusammenhang zu obigem Text steht. Wahrscheinlich eher zum kommenden Jahr 2024, das sehr unübersichtlich sein wird. Oder: rette sich wer kann! Heute mittag habe ich Teile der Ansprache von Papst Franziskus gehört und war beeindruckt von der Klarheit seiner Gedanken und Worte. Besonders über das, was Franziskus zur Rolle der Rüstungsindustrie sagte.

Gestern nach Bremen

Mit dem Schienenersatzverkehr (die Züge standen noch nicht dort, wo sie eigentlich morgens stehen sollten, Streik) nach Emden. Ich war erstaunt, daß schon zwischen 7 und 8 Uhr der Körper in Erwartung der Bremer Weihnachtsmärkte und des Werder Bremen Fußballspiels vorgeglüht werden muß. Der Zug wurde unerträglich voll und als sich ein junger Mann mit Bierflasche neben mich setzen wollte, habe ich protestiert. Es war aber alkoholfreies Bier. Der Lärmpegel stieg, in Oldenburg schlug der Schaffner vor, daß doch bitte Einige den Zug verlassen sollten und in einen anderen etwas weniger besetzten steigen möchten, damit er weiter fahren kann, wollte ich das tun, das war aber nicht möglich, da ich nicht zur Türe kam, die von einem holländischen Kinderwagen verstellt war, in dem ein kleiner Hund saß. Anscheinend hatten es aber andere Mitreisende zur Türe geschafft, denn die Fahrt ging weiter. ———- In Bremen wälzten sich die Menschenmassen, da war viel Grünes dabei, Richtung Innenstadt. Im Projektraum für Kunst RAUMPRO in der Knochenhauerstraße wurde ich sehr freundlich empfangen und ich konnte mein Päckchen da lassen. Etwa 80 Künstlerinnen und Künstler des BBK Bremen und der GEDOK Bremen werden das große leerstehende Ladenlokal bespielen unter dem Motto KUNST AM BAUM. Ich bin gespannt. ————

Gleich gegenüber vom RAUMPRO liegt die Konditorei Stecker mit einem nickendem Weihnachtsmann im Schaufenster:

Mit leichterem Gepäck quer durch die Innenstadt zur Weser und zum Kunstmuseum Weserburg. Die Ausstellung „Von De Stijl bis Boekie Woekie“ Künstlerpublikationen aus den Niederlanden ist für mich willkommenes Augenfutter.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof quäle ich mich durch die Menschenmenge, die sich inzwischen vor den vielen Essbuden und Verkaufsständen versammelt. Später begegne ich noch der grüne Schals und grüne Sitzkissen tragenden Kolonne, die zum Weserstadion zieht, gleichzeitig mit einem Aufmarsch der hochausgerüsteten Polizei die in dieselbe Richtung marschiert. Das Ganze untermalt von der Predigt einer christlichen Vereinigung, die sich ganz tapfer behauptet. Wo waren eigentlich die Augsburger Fans?

Während der Heimfahrt, die ohne Probleme verläuft, geht mir eine Menge durch den Kopf. Ich stelle mir die Frage, warum ich diese Ausflüge in die Normalität mache und weiß die Antwort: damit ich nicht vergesse, daß es sie gibt.

Samstag in Aurich

Kunstpavillon Aurich, Ausstellung „Blackout Area“, eine 6-Kanal Surround Lichtinstallation von Niklas Zidarovwww.kunstverein-aurich.de

Anschließend zum Theater Lazarett – Theater der Bilder

DER TEETRINKER

Das ist das Haus des Teetrinkers

Das ist eine der Kühe des Teetrinkers. Alle Kühe haben einen Namen. Wie diese hieß, weiß ich nicht mehr.

Das ist meine Teekanne. Die Kanne des Teetrinkers ist viel schöner und kann auch als Krokodil daherkommen.

Kluntjes spielen in „Der Teetrinker“ auch eine Rolle. Sowie der Löffel als Badehosenersatz.

Die beiden Spieler: Eike Schmidt und Anna Renner – www.theaterlazarett.de – Es ist die erste Inszenierung dieses kleinen Theaters und ich freue mich auf meine nächsten Besuche in Aurich.

40 Jahre Kunsthalle Lingen

Der Kunstverein Lingen wurde am 2.6.1983 durch Lingener Bürger gegründet. Aus diesem Anlass sind vom ehemaligen Leiter Heiner Scheppers und der jetzigen Leiterin Meike Behm insgesamt 40 Künstlerinnen und Künstler zur Ausstellung „40 Jahre – 40 Künstler:innen“ eingeladen worden.

Dieses große Bild von Ina Lindemann ist wirklich verführerisch schön und ließ mich darüber nachdenken, warum das so ist. Ich konnte mir das bis heute nicht beantworten. Dann gibt es noch ein anderes und zwar von Peter Thol aus dem Jahr 1997, das mit sehr berührt hat:

Ich hatte nur wenig Zeit, um mir die Ausstellung gründlich anzusehen, weil ich mit dem Zug weiterfahren wollte. Aber jeder auch zu kurze Besuch in der Kunsthalle Lingen ist für mich ein Genuss und ich bin froh, daß sie dem Bahnhof gegenüber liegt.

Auf der Fahrt nach Lingen hatte ich in Leer Station gemacht und mir die Ausstellung des Kunsthauses Leer mit dem Titel „Typisch Norddeutsch ?“ mit Helmut Feldmann und Ahlrich van Ohlen angesehen. Gut daß der Ausstellungstitel als Frage daherkommt. Ich denke, es gibt Kunst oder eben keine…

Greetsieler Woche, vorletzter Tag

JdB, 9 Jahre, demnächst in der 4. Klasse der Grundschule Greetsiel in der momentan noch die Ausstellung Greetsieler Woche stattfindet, tauchte in den letzten Tagen öfters in meinem Raum mit ihren Bruder auf, der gerne Pilot werden will. Wir haben uns über meine Arbeiten unterhalten und es stellte sich heraus, daß es ihr Klassenraum ist, in dem ich meine Arbeiten zeige. Ja, da verbindet uns etwas.

J. wollte nun gerne die kleine Karte erwerben und nur diese mitsamt Fotohalter. Hier zu sehen. Es sind während der Woche kaum Kinder aufgetaucht und deshalb freue ich mich sehr über J.s Interesse und den Einsatz ihres Taschengeldes.

51. Greetsieler Woche vom 16.-23.7.23

In der Grundschule Greetsiel – die wohl leider bald aufgegeben werden soll – stellen 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Arbeiten aus. Sie können in den ihnen zugewiesenen Klassenräumen und auch im grünen Innenhof unkuratiert hängen und aufbauen. In den Fluren hängen und stehen Schülerarbeiten zum Thema „Elemente“. Das betont natürlich den Charakter dieses Schulgebäudes und tut der Ausstellung nicht gut. Ich denke dabei auch gerne zurück an das letzte Sommerfest der Kunstschule Norden, wo die Fülle der Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu bestaunen war und anscheinend im Kunstunterricht einer Grundschule nicht geweckt wird.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Raum, in dem ich mich mit fantastischer Unterstützung von U.Sch. ausbreiten konnte. Weil ein Wandschrank unbedingt verdeckt werden mußte, hat endlich einmal der „Alter Brief an K.R.“ – 180×150 cm auf Packpapier – einen Platz gefunden. Der gab Anlaß für viele Gespräche.

Alter Brief an K.R., 1995 – er hat die Zeiten überstanden, weil ich ihn falten konnte.

Während der Vorbereitung auf die Ausstellung sah ich meine Zeichenschränke durch und fand einige alte Plakate, die ich auf einen Schrank klebte; aber ich fand auch ein Blatt, das ich 1989 beim Wettbewerb „Plakat für die Greetsieler Woche“ gemalt hatte und – wenn ich mich richtig erinnere – auf den 1. Platz kam. Aber es wurde nie verwendet, vielleicht ganz gut aus meiner heutigen Sicht.

A.M. mußte stundenlang Modell sitzen, natürlich nicht im dargestellten Rapsfeld. Aber so stellt man sich die Ansicht auf Greetsiel im Mai eben vor.

Diese Arbeit ist 2020 entstanden als Beitrag zur Ausstellung der Gedok NiedersachsenHannover „Kopfschmuck“. Leider ist auf dem Foto nicht der darunterstehende Kopf zu sehen…..

Dieses Foto hat gestern Erika gemacht, netterweise mit allen Angaben dazu auf dem Stuhl. Ja, der Stuhl ist wieder mit dabei!